Osterbräuche in Theisa – gestern und heute

Ostern ist ein vom Mondwechsel abhängiges „bewegliches“ Fest und findet jedes Jahr an einem anderen Tag zwischen dem 22. März und dem 25. April statt. Das Osterfest feiern wir jeweils am ersten Sonntag nach der ersten Vollmondnacht seit Frühlingsbeginn am 21. März. Danach richten sich auch die Daten der beweglichen Festtage des Osterfestkreises, welcher am Aschermittwoch beginnt und an Pfingsten endet. Die christliche Welt feiert an Ostern die Auferstehung von Jesus Christus. Neben Weihnachten – Christi Geburt – das höchste christliche Fest.

Als Traditionsverein von Theisa ist uns die Pflege und Wiederbelebung alter Traditionen und Bräuche in unserem Dorf sehr wichtig.

Der Osterhase
Zur Tradition, dass der Hase der Eierbringer an Ostern ist, gibt es mittlerweile viele Hypothesen. Der Osterhase und die Ostereier sind Symbole der Fruchtbarkeit und wurden aus heidnischen Traditionen übernommen um im Frühling die Wiederkehr des Lebens zu feiern. Zum ersten Mal begegnet uns der Osterhase im 17. Jahrhundert. Seinen eigentlichen Bekanntheitsgrad erreichte er dann im 19. Jahrhundert, als die industriell hergestellten Schoko- und Spielzeughasen auf den Markt kamen. Als Sinnbild für Fruchtbarkeit passte der Hase in die Tradition des antiken Frühlingsfestes und wurde als Symbol in die christliche Osterzeit mit übernommen.

Das Osterei
Das Osterei, das wie der Hase als Symbol der Fruchtbarkeit aus der Zeit des heidnischen  Frühlingsfestes stammt, ist nicht mehr vom Osterfest wegzudenken. Das Eierfärben hat jedoch mehrere Ursprünge. Ein Zusammenhang besteht mit der Fastenzeit, von Aschermittwoch bis Ostersonntag, in dem der Verzehr von Eiern, Fleisch und Milch untersagt war. Deshalb kochte man die Eier, um sie haltbar zu machen und färbte sie anschließend rot, damit sie von den frischen Eiern unterschieden werden konnten. Heute sind den verschiedenen Techniken des Eierfärbens keine Grenzen mehr gesetzt und wir freuen uns immer neu über die vielen wunderschönen Kunstwerke.

Das Osterwasser holen
Noch bis in die 1950iger Jahre schöpften junge Mädchen und Frauen in der Nacht vom Ostersamstag zum Ostersonntag das Osterwasser.  Mit einem Tonkrug aus einem fließenden Wasser, welches aus östlicher Richtung, also vom Sonnenaufgang her, floss, half es gegen allerlei Krankheiten und Gebrechen. Auch als eine Art Zaubermittel zur Fruchtbarkeit und zum Verlieben, wurde es verwendet. Dem Mythos nach ist Osterwasser ein Allheilmittel, dem besondere Eigenschaften zugeschrieben wurden. Auch den Tieren im Stall wurde das Osterwasser verabreicht, damit es gesund bliebe!  Leider wird dieser alte Brauch heute bei uns nicht mehr gepflegt.

Das Osterbäumchen
Bäume sind seit jeher ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit. Nach einem langen Winterschlaf fängt die Natur im Frühling wieder an zu leben. Knospen, Blätter und Blüten wachsen an Zweigen und Frühlingsblumen blühen in leuchtenden Farben. Aus Freude darüber und aus Erleichterung und Dankbarkeit, weil sie den strengen Winter überlebt haben, feierten die Menschen schon vor Tausenden von Jahren im Frühling ein grosses Fest. In Theisa werden seit einigen Jahren vor allem Büsche und Sträucher mit farbigen Dekorationseiern geschmückt.

Das Osterbasteln
Am Sonnabend-Nachmittag, 25. März 2017, bastelte Gross und Klein fleissig an kreativen, lustigen, originellen und kunstvollen Osterdekorationen. Der Traditionsverein, unter der Leitung von Sabine Schwab-Töpfer, hat zum 3. Mal im Sportlerheim dazu eingeladen.

Ein ganz besonderer Höhepunkt war dieses Jahr die raffinierte Herstellung von verschiedenen Osterdekorationen aus Wollresten. Nicht ganz einfach – Fingerspitzengefühl und Geduld war gefragt. Aber die Ergebnisse sind wunderschön und originell.

Siehe unsere Bilder unter Veranstaltungen/Fotogalerie.
Wir wünschen euch allen eine besinnliche und fröhliche Osterzeit.

Traditionsverein Theisa e.V.