Wir stellen vor – Familie Rieger aus Wolfsburg und Theisa
Juni 2018…. Gerade erschien ein Artikel in der Lausitzer Rundschau über neue Weinbauern in Bad Liebenwerda, nämlich im Ortsteil Theisa. Natürlich hatten wir Theisaer schon hier und dort gehört, dass der ehemalige Weinberg an der Doberluger Straße wieder belebt und fruchtbar werden sollte.
LR 29.5.2018, Bad Liebenwerda wird zur Weinstadt
Für ein kleines Interview verabredete ich mich mit der jungen Weinbäuerin aus Leidenschaft. Alida Rieger, wohnhaft mit Mann Rouven in Wolfsburg und Mutter von drei Kindern, erzählt, dass die Familie den Weinanbau seit ca. 15 Jahren im Blick hatte. Doch bis es soweit war, mussten einige Hürden genommen werden.
Auf der 2,3 ha großen Fläche an der Doberluger Straße wütete im Juni 2017 der verheerende Sommersturm, welcher sehr große Schäden in und um Theisa anrichtete. Familie Rieger ging trotzdem unbeirrt ihren Weg, um auf einem 1 ha großen Stück weiße und rote Reben der Sorten (Weiß: Elbling und Solaris; Rot: Pinotin, Tauberschwarz und Blauer Arbst) zu setzen. Der Weinberg von Familie Rieger verfügt über eine Hanglage, dies spielt eventuell eine Rolle bei der Reifung der Trauben.
2015 wurden die Fördermittel und Rebrechte zum Aufreben beantragt. Vorgabe war bis 2018 aufzureben, ansonsten würden die Rechte verfallen. Außerdem mussten wegen der Rodung des Hanges Ausgleichsflächen geschaffen werden. Es wurden unter anderem neun Eichenbäume gepflanzt sowie eine Hecke aus einheimischen Gehölzen gesetzt.
Familie Rieger suchte von Anfang an den Kontakt zu Partnern, wie dem Baumschulenexperten Herrn Roland Gräff aus Zeischa, dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb Stefan Lehmann aus Theisa sowie der Familie Böhm. So erfuhr die Familie aus diesen Verbindungen große Unterstützung bei ihrem Vorhaben. Auch die Familien Schurig aus Lausitz und Leonhardt aus Bad Liebenwerda, welche schon Erfahrung im Weinanbau haben, standen und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Bei ihrem Engagement werden sie auch durch viele Verwandte und Freunde aus Nah und Fern sehr gut unterstützt.
Mehrere kleine Insel – Biotope mit alten Obstbäumen, musste die Familie Rieger mittendrin unberührt lassen, um den Auflagen zum Tier- und Pflanzenschutz zu gewährleisten.
Vorstellbar wäre in Zukunft, die Produkte des Weinberges (Trauben, Traubensaft oder Wein) bei Festen im Dorf anzubieten.
Und in noch fernerer Zukunft eventuell einen Aussichtspunkt mit Ausguck vom Weinberg in die Landschaft für Wanderer und Liebhaber der Ruhe zu realisieren.
Nach unserem Gespräch “stiegen“ wir den Hang zum Ausblick hinauf. Gerade heute waren zwei polnische Mitarbeiter fleißig dabei Pflanzstäbe für die über 4.000 neu gesetzten Rebpflanzen zu stecken und die benötigten Drahtrahmen zu montieren. Dieser mehrmals verschobene Termin war für Alida Rieger enorm wichtig und verlangte viel Organisationstalent von ihr.
Oben angekommen präsentierte sich mir nun ein wunderschöner Ausblick auf das geruhsame Theisa und die Feld- und Waldlandschaft in Richtung Thalberg. Dort könnte man stundenlang verweilen.
Der Alltag von Alida und Rouven Rieger, mit ihren Kindern Jette, Korbinian und Tristan, den Windhunden Jule und Phyllis spielt sich die meiste Zeit des Jahres in Wolfsburg ab. Doch so oft es die Riegers ermöglichen können, düsen sie in das vier Autostunden entfernte Theisa und genießen ihre freie Zeit in der schönen Umgebung.
Zum Schluss unsere obligatorischen Fragen an Alida zu Theisa…
Was gefällt dir an Theisa und unserer Umgebung?
Alida: … im Gegensatz zu Wolfsburg gibt es hier eine herrliche Ruhe. Und bei Nacht sieht man die Sterne. Die Kinder können laufen und toben. Das Autofahren in die Stadt ist hier stressfrei, kaum Ampeln oder keine Rush Hour oder Stau.
Was geht gar nicht?
Alida: … der LKW – Verkehr, wirkt sehr störend.
Was wird vermisst?
Alida: …es ist alles okay…bis auf den Handyempfang! Das ist ungewohnt, aber manchmal gar nicht so verkehrt.
Was sollte geändert werden?
Alida: … bis jetzt sind wir noch zu sehr mit dem Grundstück und den Arbeiten am Weinberg beschäftigt, um uns dazu eine Meinung zu bilden. Wir fangen gerade erst an, die Umgebung zu erkunden.
Wünsche und Pläne für die Zukunft?
Alida: … die Ziele unserer Arbeit zu erreichen
• das Anwachsen der Reben
• wünschenswerte Erträge und
• eine Rendite für die Zukunft
Vielen Dank für das Gespräch, Alida. Wir Theisaer wünschen der ganzen Familie Rieger alles Gute und maximale Erfolge…wir bleiben dran und verfolgen gespannt, wie es mit dem Theisaer Weinberg weitergeht.
Interview: Elke Greger
Fotos: Elke Greger
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